LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Silber gewonnen, nicht Gold verloren ( HK-Art. v. 7.9.2021)

Artikel aus vom 7.9.2021:

Silber gewonnen, nicht Gold verloren ( HK-Art. v. 7.9.2021)


Artikel aus dem Höchster Kreisblatt vom 7.9.2021:



Hannover/Bad Soden - Um 8/100 Sekunden auf einer Distanz von 300 m zu verlieren, ist schon ärgerlich. Doch daran verschwendete Emelie Kastl (LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain) nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den 7. Deutschen Leichtathletik-Schülermeisterschaften über die 300m der W 15 keinen Gedanken. "Ich habe mit neuer Bestzeit von 40,39 Sek. die Silbermedaille gewonnen und nicht etwa Gold verloren. Damit habe ich mein Ziel, eine tiefe 4o-er Zeit zu laufen, erreicht. Ich bin absolut zufrieden", meinte die Kelkheimerin. "Wir sind alle happy", brachte es Trainer Christian Müller auf den Punkt.



Dabei war es im Vorlauf gar nicht so gut für die als Nr. 1 angetretene LG-Athletin gelaufen. Sie wurde in 41,52 Sekunden in ihrem Vorlauf hinter Norah Adou (Mülheimer TG) in 41,34 Sek. "nur" Zweite und lag damit nach den beiden Vorläufen auf Rang drei. Doch das ist auch Jammern auf hohem Niveau. "Emelie ist kurz vor dem Ziel ins Stolpern geraten, kam aus dem Rhythmus und musste aufpassen, nicht zu stürzen. Da geht schnell Zeit verloren", beschrieb Trainer Christian Müller diese Situation.



Anders hingegen Emely Rothfuchs (TV Homburg). Sie gewann ihren Vorlauf in neuer Bestzeit von 40,88 Sekunden und war nun leicht favorisiert. Eine Situation die Emelie Kastl nicht ungelegen kam. "Das wird ein heißer Kampf im Finale", wagte LG-Trainer Christian Müller eine Prognose. Damit lag er völlig richtig. Nach dem Startschuss drückte die LG-Athletin sofort "auf die Tube". Eine taktische Maßnahme die Trainer Müller nach den Erkenntnissen der letzten Läufe vorgegeben hatte. Das setzte Emelie Kastl optimal um, war noch nie einen Lauf so schnell angegangen. Doch Emely Rothfuchs, die im Rahmen der DM ihre Bestzeit gleich zweimal verbesserte, blieb dran. Auf den letzten 100 m wurde es dann dramatisch. Wie Zwillinge liefen die "doppelten Emelies" nebeneinander. Jede hörte den Atem der anderen, keine gab auch nur einen Millimeter preis. Das ging bis ins Ziel, da trennten beide nur 8/100 - mit dem besseren Ende für die Homburgerin. Wo die 8/100 geblieben sind, darüber machte sich Emelie Kastl am Ende keine Gedanken mehr. Sie war nur glücklich die Silbermedaille gewonnen zu haben - auch wenn Gold zum Greifen nahe war. Dieses Silber wirkte fast golden. Trübsal zu blasen, war wirklich nicht angebracht, meinte ein glückliches Athletin- und Trainer-Duo.



Auf diesem Lorbeer auszuruhen, ist nicht angesagt. Am kommenden Wochenende steht die Hessische Meisterschaft der Aktiven an. Dort wird die deutsche Vizemeisterin über die 100 m und 200 m starten. Danach steht der Verbändekampf Bayern, Hessen, Baden-Württemberg mit einem 300 m Lauf auf dem Wettkampfkalender.

Dann ist Wettkampfpause. Da wird mit Trainer Christian Müller sicher auch über die sportliche Zukunft der deutschen Vizemeisterin sprechen. Thema wird dabei auch die 400 m -Distanz sein. - rmü -


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