LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Artikel - Klaus Wagner schätzt den Wald

Artikel aus dem Höchster Kreisblatt vom 16.04.2005:

Von Christian Neubauer

Flörsheim. Seit seine Knieverletzung richtig ausgeheilt ist, läuft Klaus Wagner wieder regelmäßig fünf Mal in der Woche. Wenn es auf Wettkämpfe zugeht, können es sogar sechs Mal werden. Er legt dabei wöchentlich mindestens 80 bis 100 Kilometer zurück. Viele laufen, um fit zu bleiben, einige Kilos zu verlieren oder abschalten zu können. Klaus Wagner läuft, weil es ihm Spaß macht. Allerdings hat er immer ein Ziel vor Augen: «Wenn ich laufe, will ich gut laufen.» Der 63-jährige Rentner aus Flörsheim ist Lauftrainer bei der LG Bad Soden/ Neuenhain.

Klaus Wagner kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken: Er war 30 Mal Hessenmeister in verschiedenen Disziplinen, außerdem zwei Mal Deutscher Senioren-Meister im Marathon und WM-Zweiter über 25 Kilometer. Zudem hat er die 100 Kilometer schon in 7 Stunden und 46 Minuten zurückgelegt. Die Wagners sind eine im positiven Sinne «laufverrückte» Familie. Seine Frau Monika, auch eine gute Marathonläuferin, musste den Sport aus Verletzungsgründen aufgeben. Sohn Olaf führt die Familientradition fort. Er ist Leichtathletik-Trainer in Wiesbaden.

Vor knapp zehn Jahren schloss sich Wagner der LG Bad Soden/ Neuenhain an. Zuvor war er bei der LG Rüsselsheim aktiv. In Rüsselsheim begann Wagner 1983 mit dem Laufen. Aus alter Verbundenheit ist er noch heute Trainer in seinem alten Verein. Jahrelang organisierte er auch die Winterlaufserie in Rüsselsheim. Beim Laufen setzt sich Wagner immer neue Ziele. Schmunzeln muss er, wenn er daran denkt, «wie lang die ersten 2,8 Kilometer waren». Heute sind Strecken zwischen 10 und 30 Kilometern kein Problem. Mit neuen Strecken sucht er sich dabei immer wieder neue Herausforderungen.

Neben dem Eichwald läuft Wagner oft im Rüsselsheimer Wald, der fast vor seiner Haustür liegt. Er schätzt daran besonders den Waldboden. Auch bei Asphaltwegen ist er nicht abgeneigt. «Im Wald ist man aber besser vor Wind und Sonne geschützt», macht Wagner auch die Jahreszeit von seiner Streckenauswahl abhängig. Besonders schätzt er am Rüsselsheimer Wald die Natur: «Ich genieße die Tiere und das Zwitschern der Vögel. Das bekommt man alles mit.»

In den vergangenen drei Jahren musste Wagner seine Teilnahme am Kreisstadtlauf auf Grund diverser Knie- und Bandscheiben-Operationen absagen. Ob Wagner in diesem Jahr am Kreisstadt-Lauf teilnehmen wird, ist allerdings noch fraglich. Eventuell fährt er mit seinem Sohn zu dessen Geburtstag in den Urlaub. Trotzdem werden die Läufer der LG Bad Soden/Neuenhain wieder reichlich in Hofheim an den Start gehen. «Ich rechne damit, dass wir wieder mit etwa 20 Läufern dabei sind», sagt Wagner.

Neben den Teilnehmern für den Kreisstadtlauf gehörte er zu den eifrigen Organisatoren des Regionalparklaufs, der heute an der Sport- und Kulturhalle in Massenheim gestartet wird. «Jeder kann bei diesem Lauf teilnehmen. Es ist ein echtes Spaß-Event. Für viele ist es außerdem die Vorbereitung für den Kreisstadtlauf», beschreibt Wagner die etwa 6,5 und 13,3 Kilometer langen Strecken.

Wichtig ist ihm dabei besonders der gute Zweck der Veranstaltung. Der Erlös geht an die Main-Taunus-Stiftung. Sie unterstützt bedürftige Familien mit schwerstbehinderten Kindern, die Eltern sollen – so gut wie es möglich ist – entlastet werden.
md