LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Ouvertüre mit einem Staffelsieg


Siegreiche 4x75-m-Staffel (von rechts Valentina Löcher, Helena Rom, Julia Seidel und Rosa Ewald)


Sebastian Veith (M10) - Sieger im Weitsprung



Rosa Ewald (Zweite von links) und Ella Milberg (Rechts) beim Start des 75-m-Finales


Bei den Kreismeisterschaften hat sich der Usus etabliert, dass die 4x50m- und 4x75m-Staffeln der U12 respektive der U14 direkt zu Beginn ausgetragen werden, was die Athleten veranlasst, zur Freude und Erleichterung der Trainer pünktlich vor Ort zu erscheinen und sich ohne Umstände auf die Wettbewerbe vorzubereiten.
Die einzige Staffel der LG BSN, die WU14-Staffel in der Besetzung Valentina Löcher, Helena Rom, Julia Seidel und Rosa Ewald, zeigte vom Start weg eine konzentrierte Leistung und konnte mit sicheren und gelungenen Wechseln aufwarten. Neuzugang Rosa Ewald blieb es vorbehalten, mit einem furiosen Sprint als Schlussläuferin einen klaren, wenn auch knappen Sieg nach 42,14 s sicherzustellen.
Wenngleich bei einem ganztägigen Wettkampf erwartungsgemäß nicht alles nach Plan verläuft, gibt doch ein gelungener Start allen Teilnehmern sowohl eine gewisse Sicherheit wie einen Ansporn, es nach Möglichkeit der Staffel gleichzutun oder ihr wenigstens nachzueifern. Dies ist, wie die folgenden Zeilen verdeutlichen werden, in erfreulicher Weise gelungen.
Fangen wir mit unserer erfahrensten Athletin, Ella Milberg (W13) an: Ella ist im Kreis in den Wurfdisziplinen schwer zu schlagen, was ihre Siege im Kugelstoßen mit 7,78 m und im Speerwurf mit 26,17 m belegen; dass sie mit ihren 36,50 m im Ballwurf ausnahmsweise Zweite wurde, wird sie verschmerzen können. Auch ihre Leistungen über 75 m (2. Platz in 10,97 s), 800 m (2. Platz in 2:45,81 min), Weitsprung (3. Platz mit 4,25 m) und 60m Hürden (4. Platz in 11,43 s) haben sie beinahe immer auf einen Podestplatz geführt. Dies darf als gelungene Vorbereitung auf die Hessischen Blockmeisterschaften Ende Mai in Baunatal gelten.
Die Athletinnen der U14, vornehmlich Mitglieder der siegreichen Staffel, kamen ebenfalls zu Podestplätzen oder wenigstens in deren Nähe:
Neuzugang Rosa Ewald (W13) kam im 75-m-Sprint im Endlauf zum 3. Platz in 11,05 s, nachdem sie im Vorlauf sogar 10,92 s gelaufen ist. Im Hochsprung stand am Ende ein 5. Platz mit übersprungenen 1,20 m zu Buche. Rosas Trainingsdecke ist noch relativ dünn, so dass als sichere Wette auf die Zukunft gelten darf, dass bei ihr mit konsequentem Training noch manche Schätze zu heben sein dürften.
Julia Seidel (W13) kam im Weitsprung mit 4,15 m zu einem guten 4. Platz und kann dies mit Sicherheit steigern, wenn sie ihren Anlauf noch zu stabilisieren vermag; im Sprint erreichte sie im Vorlauf 11,29 s.
Helena Rom (W12) landete in ihrem ersten Wettkampf in der U14 nach dem Staffelgold einen deutlichen Tagessieg im Ballwurf mit 33,50 m; dazu gesellten sich zwei 5. Plätze im Kugelstoßen mit 5,50 m und im 75-m-Sprint mit 11,68 s nach 11,50 s im Vorlauf.
Valentina Löcher (W12) kam im abschließenden 800-m-Lauf zu einem 2. Platz, und ihre Zeit von 3:04,22 min zeigt, daß der Wettkampf sie einige Kraft gekostet hat. Dazu gesellten sich zwei 3. Plätze über die 75 m in 11,27 s und im Ballwurf mit 29,00 m; ihre 3,39 m im Weitsprung sind nicht das letzte Wort und sollten durch eine Verbesserung des Anlaufs deutlich gesteigert werden können.
Ein Streiflicht gilt auch Karolin Marhold (W12), die in ihrem ersten Sprintwettbewerb überhaupt im Vorlauf die 75 m in 12,51 s zurücklegte. Karolin steht ganz am Anfang ihrer leichtathletischen Entwicklung und wird sich durch kontinuierliches Training Zug um Zug steigern.
Auch in der U12 gab es erfreuliche Ergebnisse zu vermelden:
Lara Wiedemann (W11) kam im Ballwurf mit 26,50 m zu einem guten 3. Platz; im 50-m-Sprint belegte sie Platz 8 in 8,61 s und kam im Weitsprung mit 3,38 m auf Platz 9.
Ein weiterer Neuzugang, Zora Ewald (W10), trat nur im 50-m-Sprint an und kam in ihrem ersten Leichtathletikwettkampf überhaupt gleich ins Finale, wo sie in 8,54 s den 6. Platz errang; im Vorlauf kam sie sogar zu 8,51 s. Auch Zora ist eine Athletin, die gerade erst mit der Leichtathletik begonnen hat; wir dürfen gespannt sein, wie bei ihr das Training anschlägt.
Bei den Jungen trat Levi Gossenauer (M11) im 800-m-Lauf an und kam in 3:21,71 m auf den 6. Rang. Ayan Chatterjee (M11) kam im Vorlauf über 50 m nach 9,06 s ins Ziel; im Weitsprung erreichte er Platz 14 mit 2,97 m und im Schlagballwurf Platz 12 mit 24,50 m.
Zu guter letzt ist noch über die Entdeckung des Tages zu sprechen, nämlich über Sebastian Veith (M10). Sebastian ist noch nicht zehn Jahre alt, aber das hielt ihn keineswegs von begeisternden Leistungen ab:
Nach durchwachsenem Beginn kam er im Weitsprung mit jedem Sprung besser in Fahrt und vermochte am Ende den Wettbewerb mit 3,90 m zu gewinnen. Im 50-m-Sprint kam er in den Endlauf und holte dort in 8,38 s den 3. Platz. Ebenfalls Dritter wurde er in einem furiosen 800-m-Lauf: Durchaus mit gebotener Vorsicht verhalten gestartet, legte er ein ungemein druckvolles Finale mit dem denkbar besten Mittelstreckenschritt hin, das ihm nach 3:07,36 s den wohlverdienten Podestplatz eintrug. Sebastian hat sich hier durchaus als Lauftalent mit großem Potential empfohlen, und wir dürfen gespannt sein, zu welchen Zeiten ihn ein langfristig angelegtes Training führen wird. Dass er im Schlagballwurf mit 24,50 m den 12. Platz erreichte, sollte seine Freude über einen gelungenen Wettkampf nicht getrübt haben.
So erfreulich die konzentrierten Leistungen aus Sicht der LG BSN waren, dürfen sie nicht den Blick darauf verstellen, dass wir in der U12 und U14 derzeit nur relativ wenige Athleten haben, die konkurrenzfähig und willens sind, sich Wettkämpfen zu stellen. Daher müssen wir sie hegen und pflegen, um uns mit ihnen auch in Zukunft über ihre großen und kleinen Erfolge freuen zu können.

Peter Conrad

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