„Schaut, da sind die verrückten Deutschen‘‘
Traditionell begaben sich auch dieses Jahr die Trainingsgruppen von Sabine und Christian Müller für ihr Ostertrainingslager in das italienische Milano Marittima. Das Resümee nach dem 10 tägigen Aufenthalt lautete eindeutig- anstrengend: Das Wetter, die Trainingseinheiten, sowie die 13-stündige Rückfahrt hatten es dieses Mal wirklich in sich. Nichtsdestotrotz hatten die 23 Teilnehmer (davon drei Trainer, 19 Athleten und ein Teamarzt) in Summe eine schöne, sowie lustige Zeit.Schon früh stellte sich einer der soeben Erwähnten als Protagonist des Trainingslagers heraus. So hieß es unmittelbar nach der Ankunft am Hotel: ,,Ich habe meine Spikes vergessen‘‘. Eine Aussage, die für den Beginn eines Trainingslagers vorstellbar nicht ganz optimal ist. Später sollte sich noch herausstellen, dass ein weiteres elementares Werkzeug eines Leichtathleten vergessen wurde- die Stoppuhr. Sogar im Verlauf des Aufenthaltes hatte unser Protagonist immer wieder mit Widrigkeiten zu kämpfen. So wurde er nach einer kalten und verregneten Waldeinheit von eiskaltem Duschwasser überrascht, was mit einem entsprechenden Schrei seinerseits kommentiert wurde.
Auch der Rest der Kompanie musste mit dem wechselhaften Wetter zurecht kommen, welches die ersten Tage sogar schlechter als jenes zuhause in Deutschland gewesen ist. Dennoch ließ sich eine gewisse Gruppe nicht davon abhalten, regelmäßig im eisigen Meer baden zu gehen. Wer sich an den letztjährigen Bericht erinnern kann, weiß, dass sich dies langsam zu einer Tradition entwickelt.
Apropos Tradition- auch dieses Jahr fehlte die allseits geächtete Crossrunde nicht. Allerdings kam ein neues „Feature“ hinzu- Bei der Ankunft an der Strecke fiel prompt ein Baum um, der sich auch nach längerer, männlicher Begutachtung nicht zur Seite bewegen ließ und somit als neues Hindernis fungierte. Zwischen solchen Hindernissen, UNO-Partien, Model-Angeboten, Basketballspielen und weiteren Aktivitäten trainierten die Athleten allesamt fleißig. Dies machte sich unter anderem bei den abschließenden Testläufen positiv bemerkbar.
Den aufmerksamen Lesern ist sicherlich unser Protagonist vom Beginn der Geschichte im Kopf geblieben. Er entpuppte sich bei den soeben erwähnten Testläufen als wahrer Held. Seine ungewohnt lange Teststrecke von 1000m weckte die Neugierde der Gruppe und so wurden Wetten über die Endzeit abgeschlossen. Unter lautem Anfeuern nicht nur seiner Teamkollegen, sondern auch fremder Athleten übertraf er alle Erwartungen und lief eine beachtliche Zeit von 2:54min (in Turnschuhen wohlgemerkt). Die namentliche Nennung des Protagonisten ist an dieser Stelle wohl für Wissende überflüssig und wird für Nichtteilnehmer des Trainingslagers wahrscheinlich ein Geheimnis bleiben.
Wer sich nun fragt, was es mit dem Titel auf sich hat: Am letzten Abend gab es einen abschließenden Gruppenbadegang, welcher von vorbei spazierenden Italienern nur mit einem entsprechenden Kopfschütteln und der bereits erwähnten Aussage kommentiert wurde. Und so begaben sich die verrückten Deutschen am Folgetag mit berechtigten Hoffnungen auf eine erfolgreiche Saison auf die Heimreise. Inwieweit diese in Erfüllung treten, bleibt abzuwarten.
Ein großer Dank geht an alle Betreuer, Fahrer und Organisatoren, die allen Beteiligten ein gelungenes Trainingslager bescherten.
Anne B.
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