LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Silber im Hochsprung für Eva Strenkert bei HM (Halle)

Es kommt nicht oft vor, dass es in der lauflastigen LG BSN Medaillengewinne bei Hessenmeisterschaften in den sog. technischen Disziplinen gibt. Bei den diesjährigen Hessischen Hallenmeisterschaften (21./22.1.23 in Kalbach) war es aber wieder mal soweit. In einem packenden Finale gewann Eva Sophia Strenkert (W 14) die Silbermedaille im Hochsprung. Die bis dato letzte Hochsprungmedaille hatte Julia Heidinger (U 20) vor 10 Jahren gewonnen – 2013, ebenfalls Silber und ebenfalls in der Halle.
Mit 1,48m stellte Eva eine neue PB auf und musste sich nur der Siegerin Anna Schreiber (TV Jahn Neuhof) geschlagen geben, die am Ende beachtliche 1,57m überquerte. Die Einstiegshöhe 1,30m und die nächste Höhe 1,35m nahm Eva jeweils im ersten Versuch – für 1,40m brauchte sie dann 2 Versuche. Von den 11 gestarteten Springerinnen nahmen danach noch 6 die nächste Höhe 1,45m in Angriff. Hier wurde es dann spannend, denn die Sprünge der letzten Sechs entschieden schon über die Medaillen, aber noch nicht über Gold und Silber. Eva schaffte diese Höhe erst im 3. und letzten Versuch. Und das war dann schon mindestens die Silbermedaille, denn außer ihr und der späteren Siegerin rissen alle anderen noch im Wettbewerb Verbliebenen dreimal die 1,45m. Die neue Höhe 1,48m war Eva noch nie gesprungen und doch überquerte sie die Latte gleich im ersten Versuch, wie auch die Siegerin Anna Schreiber. Bei 1,51m wäre Eva zusammen mit Julia Jung (2018) neue Ko-Vereinsrekordhalterin gewesen – aber diesmal lag die Latte noch zu hoch. Eva musste dann noch ein weiteres Mal in die Höhe gehen – im Weg standen 5 der 0,762m hohen Hürden der 60m-Strecke. Trotz PB von 10,43 Sek.(Platz 4 in der ewigen LG-Hallenbestenliste) reichte es für Eva nicht ganz für das Finale.
Direkt im Finale stand Kristina Bijelic gleich zweimal. Der LG-Neuzugang war über 400m und 800m am Start – das hieß Zeitläufe für die 12 Läuferinnen über 2 Hallenrunden und ein Finallauf für die lediglich 4 Starterinnen über die 4 Runden. Am Ende stand Kristina gleich zweimal auf dem Siegespodest – einmal ganz oben. Mit 2:19,77 Min. verbesserte die letztjährige Nr. 1 der Hessischen U20-Bestenliste und Titelverteidigerin von 2022 (damals noch für die TSG Niederhofheim am Start) ihren gerade mal eine Woche alten Vereinsrekord um rd. 5 Sekunden und wurde Hessische U 20-Hallenmeisterin 2023.
Mit ihrer 400m-Zeit von 60,63 Sek setzte Kristina sich auf Rang 2 der ewigen LG-Bestenliste. Den Hallen-Vereinsrekord hält hier seit 11 Jahren Ellise Meyer mit 60,16 Sek. Duplizität der Ereignisse: Auch Ellise Meyer lief ihre Bestzeit an einem 21.1. – 2012. Auch bei den Hessischen U 20-Hallenmeisterschaften und auch in Kalbach - damals bedeuteten die 60,16 die Bronzemedaille für Ellise.
Glänzend in Schuss auch Neela Szangolies. Die 15-jährige sprintete sich über 60m nach Vor- und Zwischenlauf bis in das 60m-Finale, in dem sie – bei 34 Starterinnen - als 4. die Bronzemedaille nur um einen Wimpernschlag (2 Hundertstelsekunden) verpasste. Über 8,29 und 8,20 steigerte sie sich schließlich auf 8,14 Sek im Endlauf und bestätigte damit ihre Bestzeit aus der Vorwoche an gleicher Stelle. Diese 8,14 bedeuten Rang 3 der LG-Bestenliste – den Hallenrekord hält hier seit nunmehr 14 Jahren Lena Naumann mit 7,96 Sek. Zwischen Lena und Neela liegt noch Denise Wagemans mit 8,07 – gelaufen 2011.
Neben Eva und Neela zählt auch Emilia Laux (U 18) zu den „Alteingesessenen“ der LG. Sie hatte sich aber noch nicht wieder von einer Krankheit erholt und scheiterte mit 8,71 (eine Altersklasse höher) schon im Vorlauf.
Ansonsten waren nur Neuzugänge am Start - 4 der insgesamt 7 AthletInnen. Nele Löwe (W 14 - kam aus Kronberg) wurde 6. im Mehrfachsprung mit 14,05m. Der Mehrfachsprung* wird mit einem teilweise recht komplizierten Regelwerk durchgeführt, da kann es dann schon mal zu Kontroversen kommen. Leider hatte das Kampfrichterteam nämlich bei Nele die Weite nicht korrekt gemessen (falsche Regelauslegung) - ihr wurden ca. 50 cm bei den
Sprüngen zu wenig berechnet. Das ist erst zu spät aufgefallen, so dass keine Korrektur mehr möglich war. Daneben war Nele noch über 60m unterwegs, kam aber ebenso wenig wie Rebecca Wollenweber (W 14 - auch sie kam vom MTV Kronberg) über den 60m-Vorlauf hinaus. Malte John (M 15) ist ebenfalls neu (kam auch aus Kronberg) und lief ein couragiertes 800m Rennen, in dem er sich aber trotz PB (2:27,55 Min) nicht im Vorderfeld klassieren konnte. Bruno Heisig (M 15), der vor einer Woche in Kalbach noch 2:25,06 Min. gelaufen war, war nicht am Start.

Auch Emma Höhn (W 15), die durchaus Medaillenchancen über 300m gehabt hätte, musste krankheitsbedingt passen. Wegen Krankheiten platzte leider auch die aussichtsreiche 4x100m-Staffel. 2022 lief das LG-Quartett 53,60 Sek. (Bronze) – diese Zeit hätte in dem 23-Staffeln-starken Starterfeld auch in diesem Jahr zu einer Medaille gereicht.

*Der Mehrfachsprung lässt drei unterschiedliche Sprungvarianten zu, die mit einem
Schlusssprung in die Grube enden:
• der Fünfer-Sprunglauf, angefangen wahlweise mit links oder rechts
• der Fünfer-Hop einbeinig, auch wahlweise mit rechts oder links
• der Fünfer-Wechselsprung mit den Rhythmen re-re-li-li-re oder li-li-re-re-li, etc.

FM