LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

1x Gold – 2x Silber – 1x Bronze für LG BSN bei Hessenmeisterschaften (Halle)

Die LG BSN-AthletInnen machten bei den Hessischen Landesmeisterschaften der Männer und Frauen sowie der U 18-Jugend da weiter, wo die U 20- und U-16-Jugendlichen eine Woche vorher aufgehört hatten. An gleicher Stätte in der Leichtathletikhalle in Frankfurt-Kalbach wurden LG-ler am vergangenen Wochenende (29./29.1.2023) mit einer Gold-, 2 Silber- und einer Bronzemedaille dekoriert. Neben den Plaketten gab es auch noch 4 Hallenvereinsrekorde (VR).

Der Reihe nach. Den Anfang machten am 1. Tag die Viertelmeiler Johannes Nortmeyer und Kai Strauch. Beide wurden über die 400m ihrer Rolle als Medaillenanwärter gerecht. Johannes gewann nicht nur seinen Zeitlauf im direkten Duell gegen Kai, sondern sicherte sich in der Wertung aller Läufe (22 Starter) mit dem neuen VR von 48,68 Sek. den Hessentitel. Alter Hallenrekordler war Kai mit 49,08. In Frankfurt lief er jetzt 49,66. Da in einem anderen Lauf noch ein Athlet schneller war, blieb für Kai die Bronzemedaille. Genauso wichtig wie der gelungene 400m-Saisoneinstand ist für Kai aber die Tatsache, dass er nach vielerlei Sehnen- und Muskelproblemen völlig beschwerdefrei durchtrainieren und nun auch wieder mehr Wettkämpfe bestreiten kann. Dann wird auch das Tempogefühl wieder besser, denn in Frankfurt ist er viel zu schnell angegangen.

Tags darauf trat Johannes auch noch über 200m an und belegte in dem großen Feld von 33 Läufern den „undankbaren“ 4. Platz. Trotzdem war er recht zufrieden, da die Spritzigkeit für schnellere Zeiten noch fehlte. Der VR von 22,37 Sek. war dann aber doch ein kleines Trostpflaster. Damit verbesserte er den alten Hallenrekord von Steffen Trenk – 22,39 aus dem Jahre 2015 - hauchdünn
Wie schon oft an dieser Stelle erwähnt, haben Staffelerfolge der LG BSN eine langjährige Tradition – es könnten Seiten mit Erfolgen gefüllt werden. Diesmal war es nun das U18-Quartett Neela Szangolies, Lena Burchard, Emilia Laux und Sarah Burkhardtova, das über 4x200m hinter der übermächtigen Frankfurter Eintracht-Staffel mit Silber belohnt wurde. Die vier liefen ihren Zeitlauf mit rd. 70m Vorsprung hochüberlegen nach Hause. Mit 1:50,88 Min. wurde der VR nur knapp verfehlt. Die Vereinsbestmarke liegt seit 2009 bei dem damaligen Superquartett Maren Götting, Ellise Meyer, Fee Müller und Lena Naumann. Vor nun 14 Jahren liefen die vier 1:49,47 Min.

Und noch eine Staffelmedaille landete im LG-Gepäck. Johanna Richardson, Kristina Bijelic und Anne Burkhardtova kamen als 2. über 3x800m ins Ziel. Diese Staffeldisziplin stand zum ersten Mal im Wettkampfprogramm in der Halle, also geht das LG-Resultat auch als erster VR in die Vereinshistorie ein. Leider waren nur 2 Trios am Start, so dass die Leistungen auf den ersten Blick nicht so gut einzuschätzen sind. Wenn man aber genau hinsieht, dann wird klar, dass die LG-Staffelzeit von 7:24,49 Min im Freien Vereinsrekord bedeutet hätte (der liegt seit 2017 bei 7:30,40 Min.) und den Mädels Platz 25 der deutschen Freiluft-Bestenliste eingebracht hätte. Und noch eine Kennzahl gibt Aufschluss über die tolle Leistung – mit ihrer Zeit schaffte das Trio die Quali für die Deutschen U23-Meisterschaften (7:25,00).

Und dabei waren die Umstände nicht so förderlich. Johanna hatte tags zuvor noch mit Fieber zu kämpfen und dann war das Rennen selbst eher ein Kampf gegen die Uhr als ein echter Zweikampf, denn die siegreiche Staffel der StG Athletic Team Karben/Königsteiner LV/TV Groß Gerau, die nur aus deutschen Spitzenläuferinnen besteht, war so weit enteilt, dass kein echter Zweikampf entstehen konnte.
Es ist schon eine zweischneidige Sache mit den Startgemeinschaften. Einerseits bieten sie kleinen Vereinen die Möglichkeit, im Verbund mit anderen überhaupt an Staffelrennen teilzunehmen, andererseits werden durch teilweise absurde Verbindungen „Monsterstaffeln“ kreiert, die eher Nationalteams ähneln als nachbarschaftlichen Gemeinschaften. Die Traum-StG des Chronisten ist übrigens die StG Flensburg/Garmisch-Partenkirchen/Wanne-Eickel.

VR in der Halle gab es auch für Kristina Bijelic über 800m der Frauen, auch wenn es mit Patz 5 nicht für eine Medaille reichte. Aber – Kristina ist noch U 20 und hatte eine Woche vorher den U 20-Hessentitel geholt. Jetzt verbesserte der Neuzugang aus Niederhofheim zum dritten Mal innerhalb von 3 Wochen den VR - von 2:19,77 Min. auf 2:17,80 Min. Im selben Rennen belegte ein anderer Neuzugang, Anne Burkhardtova, mit 2:19,84 Min. den 6. Platz. Auch bei den SDM wird Kristina bei den Frauen starten.

Auf Platz 6 landete auch die Männerstaffel über 4x200m in 1:32,46. Etwas krankheitsgeschwächt konnten Kai Strauch, Steffen Trenk, Stefano Butifar und Johannes Nortmeyer dabei noch nicht an frühere Medaillengewinne anknüpfen (u.a. Hessenmeister 2016). Übermächtig auch hier Eintracht Frankfurt, das mit drei Staffeln sämtliche Medaillen abräumte. Das sind dann die Unterschiede zwischen einem Großverein und den „Kleinen“ wie die LG BSN, die sich aber – auch über die Jahre betrachtet – sehr erfolgreich immer wieder einmischen.

Eine besondere Leistung vollbrachte jetzt Steffen Trenk. Der frühere deutsche U18-Meister über 400m (48,61) läuft eigentlich nur noch zum Spaß (die anderen laufen auch mit Spaß, aber eben nicht nur…………), ist aber als Staffelmitglied bei „Not am Mann“ immer noch gefragt. Schaut man sich die Läufer der ersten 10 Staffeln der ewigen LG-Hallenbestenliste der 4x200m Staffel der Männer an, so fällt ins Auge, dass Steffen in 9 der Top 10-Staffeln mitgelaufen ist – natürlich auch beim VR 2016, als er mit Alex Lierke, Kai Strauch und Ermias Abrhaley mit 1:30,34 Hessenmeister wurde. Nur in dem Rang-8-Quartett Becker, Strauch, Hessami, Gottschalk war er nicht mit von der Partier. Getoppt wird Steffen aber noch von Kai Strauch, der in allen Top 10-Staffeln mit von der Partie war – phänomenal.

Die Staffelmädel der U 18 waren bis auf Neela zudem noch in den Sprints über 60m und teilweise 200m unterwegs. Sarah Burkhardtova (8,54) und Lena Burchard (8,59) liefen über 60 m PB. Emilia Laux (8,59) lag zwar etwas über ihrer PB, war aber mit ihrem Rennen zufrieden. Alle 3 Mädels konnten sich für den Zwischenlauf qualifizieren, wo dann allerdings Schluss war. Über 200m landeten Sarah mit 28,03 Sek. auf Rang 9 und Lena mit 28,28 auf Platz 10. Schließlich stand auch noch Seniorin Sarah Schraub (W 35) am 60m-Start, um Wettkampfpraxis für die anstehenden Senioren-Titelkämpfe zu sammeln. Mit 8,50 im Vorlauf kam sie nahe an ihre PB, was aber nicht für den Zwischenlauf langte.

FM