LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Emelie Kastl mit KR Deutsche Vizemeisterin über 300m


Am Schluss fehlten Emelie Kastl ganze 8 hundertstel Sekunden zum Deutschen Meistertitel über 300m der U 16 Alterskategorie. Den packender Zweikampf auf der gesamten Zielgeraden dieses Finales bei den Deutschen U 16-Meisterschaften am 4./5. September 2021 in Hannover entschied am Schluss die Siegerin Emely Rothfuchs (TV Homburg/Saar) ganz knapp zu ihren Gunsten. 40,31 Sekunden standen auf der Anzeigetafel hinter dem Namen der Siegerin - 40,39 Sekunden für die „silberne“ Emelie. Die drittplatzierte Norah Adou aus Mühlheim/Ruhr lag mit 40,98 Sekunden schon deutlich zurück.

Ein ganz herausragender Erfolg für Emelie und Trainer Christian Müller. Kleine Info am Rande: Christian hat seinerzeit auch schon Emelies Mutter trainiert. Yvonne Köhler ist heute noch mehrfach in den Top 10 der ewigen Bestenliste der LG BSN notiert – u.a. mit 59,85 Sek. (gelaufen 1994) über 400m der Frauen (Platz 4) Im nächsten Jahr wird aus der 300m-Läuferin Emelie ja vielleicht eine 400m Läuferin………..

Zum Saisonhöhepunkt die schnellste Zeit ihrer Karriere gelaufen, ihren eigenen
Kreisrekord um gut. 4/10 Sekunden verbessert – die Trainings- und Formsteuerung von Christian Müller ist voll aufgegangen. Natürlich haderte Emelie auch ein ganz ein klein wenig mit Silber, war es doch nach den Süddeutschen und den Hessischen Meisterschaften zum dritten Mal hintereinander die zweithöchste Stufe auf dem Siegespodest. Aber der große Stolz auf den Leistungshöhepunkt in einer sehr erfolgreichen Saison überwog dann doch.

Wer sich vorher mit den Meldelisten befasst hat, der war vermutlich über die Leistungsexplosionen in Hannover etwas erstaunt. Die Siegerin Emely Rothfuchs wurde von Emelie bei den Süddeutschen Titelkämpfen Anfang August noch geschlagen. Dort lief Emelie ihre seinerzeitige PB von 41,00 (Silbermedaille), ihre Fast-Namensvetterin von der Saar (TV Homburg) rannte mit 41,28 zu Bronze. Nun ist Emelie bei 40,39 angelangt, Emely Rothfuchs bei 40,28 Sek (nach zwischenzeitlichen 40,88 im Vorlauf), also eine volle Sekunde schneller als bei den SDM. Und auch Bronzemedaillengewinnerin Norah Adou (TG Mühlheim) verbesserte sich deutlich, blieb zum ersten Mal unter 41 Sekunden. Bei den Männern und Frauen auf hohem Niveau würde man sich Gedanken machen - hier ist es einfach so, dass die Leistungssprünge meistens die Folge von häufigeren Wettkämpfen, Erfahrung bezüglich Laufeinteilung oder speziellem Training sind. Schaut man sich die Ergebnisse in vielen anderen Disziplinen in Hannover an, stößt man noch auf sehr viele ähnliche Beispiele.

Für Emelie Kastl lief es im Vorlauf am Tag vor dem Finale am Ende nicht so gut. Irgendwie kam sie ins Straucheln, es bestand sogar Sturzgefahr. Aber letztlich rettete sie sich mit 41,52 hinter Norah Adou ins Finale.

Nochmal zurück zum Anfang dieses Beitrags. Um sich vom winzigen Abstand von 8 hundertstel Sekunden eine konkrete Vorstellung zu machen, möge der geneigte Leser die Zahl „21“ laut aussprechen. Das dauert 1 volle Sekunde. Der zehnte Teil davon ist eine Zehntelsekunde. Und die wiederum besteht aus 10 Hundertstel-Sekunden – Emelie fehlten ganze 8 Hundertstel – das ist die Dimension über die wir hier bei Deutschen Meisterschaften reden.

FM