LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Blick in die Bestenlisten 2018 – DLV, HLV, Rhein-Main-Region, MTK

In den jährlichen Leichtathletik-Bilanzen stehen meistens die Meisterschaftsstatistiken im Blickpunkt. Das gilt in weiten Teilen auch für die anderen Sportarten. Nicht überall werden Bestenlisten geführt, da ja oft keine Zeiten und Weiten vorhanden sind. Oft behilft man sich dann mit Ranglisten. Während diese im Tennis einen hohen Stellenwert genießen, werden sie z.B. im Fußball als eher fragwürdig bezeichnet, meistens weil die Kriterien recht kompliziert und undurchschaubar sind. Die Leichtathletik mit ihren Höhen, Weiten und Zeiten hat es da einfacher. So ist auch eine Bestenliste gleich auf den ersten Blick aussagekräftig. Wer in einem bestimmten Zeitraum in einer bestimmten Altersklasse die schnellste Zeit von allen über eine bestimmte Strecke gelaufen ist, rangiert ganz oben als Nr. 1.

Es ist daher eine der Besonderheiten der Leichtathletik, dass sowohl absolute als auch relative Leistungen ihre Bedeutung haben. Die Bestenlisten spiegeln die absolut besten Leistungen der AthletInnen in einem Jahr wieder. Ob diese AthletInnen aber auch bei den Meisterschaften im direkten Wettbewerb der Besten ganz vorne liegen, kommt in den Ergebnislisten zum Ausdruck. Und da gibt es oft ja recht bedeutende Unterschiede. Ausgesprochene Meisterschaftsläufer mit taktischem Geschick auf den Mittel- und Langstrecken schneiden oft eben bei Meisterschaften deutlich besser ab als z.B. Rekordläufer, die ja neuerdings bei großen Sportfesten nur noch mit sog. Hasen ins Rennen geschickt werden. Bei Werfern kann es ähnlich sein.
Die Älteren unter uns werden sich an zwei berühmte Weltrekordler erinnern, deren Meisterschaftsbilanz mit ihren Rekorden nicht Schritt halten konnte. Der Australier Ron Clarke stellte zwischen 1963 und 1968 17 Weltrekorde in den Langstrecken auf, konnte aber nie eine Goldmedaille bei Olympischen Spielen gewinnen. Lediglich bei Olympia 1964 holte er eine Bronzemedaille über 10000m. Sein Werferpendant war der Schwede Ricky Bruch. Er erzielte zwar auch jede Menge Diskus-Rekorde (meist auf der legendären Segelwiese bei Malmö), schaffte aber auch nie den Sprung auf das obere Podest bei den internationalen Großveranstaltungen. Silber und Bronze bei den EM 1969 und 1974 und eine olympische Bronzemedaille 1972 waren seine ganze Ausbeute. Er war übrigens bekennender Doper und starb an den Folgen seines Anabolika-Konsums im Alter von 64 Jahren

Ausweis der Leistungsstärke eines Vereins sind daher eben beide Listen - Meisterschaftslisten und Bestenlisten. Und da bestätigt ein Blick in die Bestenlisten von DLV, HLV, Region Rhein-Main und MTK, dass auch diesbezüglich ein interessantes Jahr hinter den AthletInnen der LG BSN liegt.

Wie im vergangenen Jahr werden in jeweils getrennten Beiträgen die Platzierungen unserer AthletInnen in den genannten Bestenlisten des Jahres 2018 demnächst näher betrachtet werden.