LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Glänzender Sieg der Männerstaffel in Kalbach


Als Hendrik Becker als Schlussmann der 4x200m Staffel der LG BSN beim 36. Sportfest der LG Eintracht Frankfurt am vergangenen Sonntag (13.1.19) den Staffelstab als Erster ins Ziel trug, kamen Erinnerungen an 2016 hoch. Vor drei Jahren siegte die LG Staffel ebenfalls beim LGEF-Meeting und wurde eine Woche später Hessenmeister in dieser so faszinierenden Staffeldisziplin. Ein gutes Omen für die diesjährigen Hessischen Hallenmeisterschaften am kommenden Wochenende ebenfalls in Kalbach?

Nachdem im vergangenen Jahr keine Männerstaffel am Start war, lieferte diesmal das Quartett Kai Strauch, Steffen Trenk, Patrick Gottschalk und Hendrik Becker zum Hallenauftakt 2019 eine glänzende Vorstellung ab. Der große Widersacher hieß wie so oft LG OVAG Friedberg-Fauerbach und das Duell ging „Bord an Bord“ über alle vier Runden. Kai Strauch machte diesmal den Startläufer und übergab nach einem Superlauf nur einen halben Meter hinter dem Hessischen 200m-Meister Lars Hieronymi den Stab an Steffen, der sich hinter dem zweiten Friedberger Läufer festbiss. Auch Patrick Gottschalk machte ordentlich Druck, aber noch lagen die Friedberger knapp vorne. Schlussläufer Hendrik lief dann „alles oder nichts“, ging gleich in der ersten Kurve nach dem Wechsel am letzten Friedberger Läufer vorbei und lief den Sieg dann souverän nach Hause – mit dann doch über einer Sekunde Vorsprung vor dem ewigen Rivalen. Ein grandioser Lauf der Vier mit einer großartigen Zeit: 1:30,95min. Das ist die zweitschnellste je von einer 4x200m Staffel der LG gelaufene Zeit. Nur die bereits erwähnt Meisterstaffel von 2016 lief mit 1:30,34 etwas schneller. Von der damaligen Truppe sind noch Steffen und Kai dabei. Ermias Abrhaley tritt im Moment etwas kürzer und Alex Lierke studiert in Rumänien.

Bei den Hessenmeisterschaften wird dieser Vereinsrekord in Gefahr geraten, denn unsere Staffel wird nicht nur auf erneut auf die Friedberger treffen, sondern auch vermutlich auf das Sprintteam Wetzlar, das ja inzwischen weiter personell gewaltig aufgerüstet hat und bundesweit Furore macht. Aber bei diesem Verein weiß man nie, ob die Staffeln tatsächlich am Start sein werden und wenn ja, in welcher Besetzung. Es wird in mehrfacher Hinsicht spannend werden.

Insgesamt waren noch ein Läufer und dann weitere 10 Teilnehmerinnen der der LG am Start. Ja, es waren tatsächlich fast alles „..innen“, bis auf Anne Gaugel (U 20) und Julia Jung (W 15) alle aus der Alterskategorie U 18. Für einige war es nach der Jahreswende der erste Wettkampf in ihrer neuen Altersklasse.

Aber vorher noch mal zurück zu den Männern. Während sich Steffen und Hendrik ganz auf die Staffel konzentrierten, waren Kai und Patrick auch über 60m am Start. Kai lief im Vorlauf und im B-Endlauf (dort Platz 5) jeweils PB – 7,16, das bedeutet Platz 3 in der LG-Hallenbestenliste. Die Vereinsbestleistung hält seit 1915 Steffen Trenk mit 7,08 sek. Patrick lief sich mit 7,61 für die Staffel warm. Für das Weiterkommen reichte diese Zeit dann leider nicht.
Und noch ein Patrick nahm für die LG ein Rennen in Angriff. Patrick Hessami , Neuzugang aus Königstein, ist hauptsächlich über 800m unterwegs. Somit kommt wieder etwas mehr läuferische Vielfalt in die sonst recht sprintlastige Läufertruppe. In seinem ersten Rennen für die LG lief Patrick die 800m in 2:02,17 und belegte damit Platz 5 – zu viele Tempowechsel verhinderten eine bessere Zeit. In der Vereinsbestenliste reiht er sich damit gleich recht weit oben ein – Rang 3. Rekordhalter ist Christian Haag, der 1998 mit 1:54,93 eine doch schon echt langlebige Vereinsbestzeit aufstellte. Patricks PB liegt allerdings bei 1:58,38 Min. – im Freien. Das zeigt, wo bei hm die Reise noch hingehen kann.

Die weibliche Garde war fast ausnahmslos über 60m und 200m am Start. Dazu lief noch eine Staffel und Johann Richardson sprang weit. Aber nun im Einzelnen. Tara Heurung lief über beide Strecken PB – 8,39 und 27,81. Das bedeute zweimal einen Platz in den TOP 10 der Vereinsbestenliste – zweimal Rang 9. Die Bestleistungen werden auf beiden Strecken von Lena Nauman gehalten – 7,87 (2011) und 25,72 (2010). Sehr gut auch die Zeit von Leeloo Pruy mit 8,37 – damit kam sie allerdings nicht an ihre kurz vor Weihnachten in Ludwigshafen aufgestellte PB von 8,28 heran. Über 60m der w U 18 war übrigens ein Riesenfeld von 74 Starterinnen versammelt, was 10 Vorläufe nötig machte. Über 200m war Leeloo nicht am Start.

2x PB gab es auch für Michelle Henning – 8,75 über 60m sowie 28,80 über 200m. Mirja Wagner konnte ihre 60m-PB auf 8,63 drücken, ihr Zwillingsschwester Eva kam nach 8,73 sek ins Ziel. Eva verbesserte dann über 200m ihr PB auf 29,41, während für Mirja 28,87 die erste 200m-Zeit überhaupt bedeutet. Natascha Unglaube kam mit 9,02 und 30,30 nicht ganz an ihre Bestmarken heran. Paulina Risto verfehlte mit 8,79 ihre PB nur um 3/100. Über 200m lief sie mit 29,67 ihre erste Hallenzeit auf dieser Strecke. Johanna Richardson lief nur die 200m (zum ersten Mal in der Halle: 28,45), sprang aber dafür noch weit. Hier bedeuten 4,49m PB und Platz 8 in der Vereinsbestenliste. Die Vereinsbestmarke liegt hier seit „dem letzten Jahrhundert“ (1998) bei Sabine Wagner mit sehr guten 5,43m.

Julia Jung (W 15) startete hoch bei der U 18 – ihre 8,48 bedeuten Platz 7 in der W 15-Vereinsbestenliste. Ihre W 14-Bestmarke liegt bei 8,42 (Rang 3 der W 14-Liste). Anne Gaugel schließlich lief in ihrem ersten U 20-Rennen die 200m in 29,80. Für sie war es eher ein Schnelligkeitstest, denn sie ist eigentlich auf den längeren Strecken zu Hause und wird bei den kommenden Hessenmeisterschaften über 400m und 800m an den Start gehen.

Am Schluss gab es dann noch einen weiteren Staffelhöhepunkt. Das U 18-Quartett mit Tara Heurung, Johanna Richardson, Mirja und Eva Wagner lief mit 1:52,92 auf Platz 2 hinter dem siegreichen Wiesbadener LV. Vereinsintern bedeutet diese Zeit die beste Zeit, die eine U 18-Staffel seit der Ära (2009/2010) des Quartetts Maren Götting, Ellise Meyer, Fee Müller und Lena Naumann gelaufen ist. Deren Vereinsrekord liegt bei 1:49,47min.

FM