LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Irene Bell und Charly Köhler setzen Siegesserie beim Wuzzelauf fort

Ein Sonntag Anfang September ist seit 2008 ein fester Bestandteil des Bad Sodener Sportkalenders. Denn dann findet in Altenhain der nun schon traditionelle ARQUE Wuzzelauf der TSG Altenhain statt. Frei nach Gary Lineker ist Wuzzelauf, wenn es den „Heartbreak Hill“ hochgeht und am Ende Irene Bell und Charly Köhler von der LG BSN gewinnen.

Es ist ein idyllischer, aber auch sehr selektiver Rundkurs (215 Höhenmeter!), den die Läuferinnen und Läufer am vergangenen Sonntag (14.9.2014) nun schon zum 7. Mal bewältigten. Der Klassiker ist die 10 km Strecke für Frauen und Männer. Dazu kommen der 5,5 km Jedermannslauf, der 2 km Jugendlauf, zwei 0,5 km Kinderläufe und - seit drei Jahren - der Halbmarathon für Frauen und Männer. Weitere Altersklassendifferenzierungen gibt es nicht.

Höhepunkt der Streckenführung ist der nun schon legendäre Heartbreak Hill (bei der Altenhainer Schule), der im Verlauf des 8. km nicht nur wg. seiner steilen Rampe, sondern auch für seine tückische Länge am Schluss zu Recht gefürchtet ist. Etwas hergeholt vielleicht der Vergleich – was der Mammolshainer Berg für das „Henninger Turm-Rennen“ und Alpe d’Huez für die Tour de France ist, ist der Heartbreak Hill für den Wuzzelauf. Aber seit Einstein wissen wir, dass alles relativ ist und dann passt der Vergleich doch wieder.

Der Respekt und auch - vor allem bei den Neulingen - eine gewisse Bangigkeit vor dem Berg waren unverkennbar. Der Chronist stand wie immer am Fuße der Aufstiegs und spürte förmlich die Anspannung, als es „in den Berg“ reinging. Es gab später Stimmen, die sagten, dass das gesamte Lauf- und Tempoverhalten auf den ersten 7 km stark von dem Respekt vor dem „Hill“ geprägt war.

7 mal Wuzzelauf und 7 mal hieß die Siegerin über 10 km bei den Frauen Irene Bell. Da ist in diesem Jahr umso bemerkenswerter, als Irene diesen Coup nur eine Woche nach ihrem Sieg mit der LG BSN-Mannschaft (mit Gaby Baltruschat und Judith Scheifler) bei den Deutschen 10 km-Straßenmeisterschaften (W 45/50) landete. Sie kam deshalb mit einer Zeit von 47:30 auch nicht an ihren Streckenrekord von 45:16 aus 2012 heran. Für einen überlegenen Sieg langte es aber allemal. Einen guten 6. Platz in diesem Frauenrennen belegte Sylvia Wolenek.

Seriensieger ist inzwischen auch Charly Köhler, der zum 5. Mal bei den Männern triumphierte (angesichts seines großen Vorsprungs ist das auch die richtige Vokabel), nachdem er bei den ersten beiden Auflagen noch nicht dabei war. Trotz einer Nasen/Hals-Unpässlichkeit drückte er seinen eigenen Streckenrekord aus dem Jahre 2012 um eine Sekunde auf 37:52. Wer Charly am Fuße des Heartbreak Hill keuchen hörte, der hätte nicht unbedingt auf eine Zielankunft, geschweige denn auf einen neuen Rekord wetten können.

Für den ersten Sieg im Halbmarathon für die LG BSN sorgte Petra El Alami. Sie bewältigte die 21,1km in 1:48,40, lag damit im Ziel rd 4,5 Min vor der Zweitplatzierten und wirkte dabei noch äußerst frisch. Bemerkenswert zudem, dass nur 15 Männer schneller als Petra waren. Einen sehr schönen 2. Platz holte bei den Männern Andreas Krebs, der zwar über 3 Minuten auf den Sieger verlor, aber selbst klar mit einer Minute Vorsprung auf den Zweiten ins Ziel kam.



Das 10 km-Rennen der Männer war in der Spitze das schnellste Rennen in der Wuzzelauf-Geschichte. Die erste Fünf liefen einen Schnitt von 40:27 – der bisher beste Schnitt lag bei 41:41 in 2012 (allerdings konnten dabei nur die ersten drei Zeiten berücksichtigt werden, da wg technischer Probleme keine weiteren Resultate bekannt waren).

Zum guten Schnitt trug auch Luis Cuadrado bei. Der mit 17 Jahren bei weitem Jüngste im Teilnehmerfeld lieferte als 4. mit 41:05 eine höchst eindrucksvolle Vorstellung. Da es wie gesagt keine Altersklassendifferenzierungen gab, konnte Luis auch nicht offiziell als B-Jugend-Sieger geführt werden. Der 6. der diesjährigen Hessischen Jugendmeisterschaften über 1500m und Vereinsrekordler über 3000m versuchte sich erstmals beim Wuzzelauf und neben den Besonderheiten der Strecke war auch die Länge nicht unbedingt sein „täglich Brot“. Wir sind gespannt, was er in der nächsten Saison auf der Bahn über die Mittelstrecken und ggf. auch über längere Strecken hinlegt.
Einen recht guten 6. Platz belegte Oliver Meyer. Oliver wurde 2010 im Trikot der LG BSN U 20-Kreismeister über 400m (wie auch seine Schwester Ellise über dieselbe Strecke bei der U 18). Es war sein insgesamt sechster Wuzzelauf. Inzwischen kommt er extra aus Heidelberg zu diesem „Kultlauf“ – bisher belegte er die Plätze 7, 4, 3 und 2 (2012 hinter Charly Köhler). Wg einer langwierigen Verletzung verpasste er allerdings seinen persönlichen Streckenrekord um rd. 4 Minuten.
Frank Richter auf Platz 10 und Timo Mäkitalo runden die erfreuliche LG-Bilanz bei den Männern ab. Für unseren 13 jährigen Luis Lange gab es leider keinen passenden Lauf. Luis hat in dieser Saison mehrere Vereinsrekorde in seiner Altersklasse aufgestellt, u.a. auch über 800m. Er stand dann am Start des 5,5 km „Jedermannslauf männlich“ am Start. Als einer der jüngsten Teilnehmer lief er mit 28:07 eine glänzende Zeit und rangiert am Schluss auf Platz 7. Aber auch hier die Anmerkung, dass es keine Altersklasendifferenzierungen gab, er also auch mit Läufern der Männerklasse konkurrierte. Vor diesem Hintergrund ein ganz großartiges Ergebnis für Luis !

FM